Interview mit Adrian Maurice Sturzenegger alias Ad-Rian
Die Musik von «Ad-Rian & the Rise» widerspiegelt eine geballte Ladung an Expertise, gepaart mit Leidenschaft für die Musik und Kreativität: Traditionelle, handgemachte Rockmusik, und doch unglaublich vielseitig, kraft- und gefühlvoll. «Ad-Rian & the Rise» vereint fünf Musiker, die ihr Leben der Musik verschrieben und Jahrzehnte der Schweizer Musikgeschichte geprägt haben: Den Songwriter, Sänger, Musikproduzent und Texter Adrian Maurice Sturzenegger alias Ad-Rian (Lead Vocals, Guitar), das seit 45 Jahren perfekt eingespielte Team aus Thomas Wild (Drums, Vocals) und Mauro Zompicchiatti (Bass), die gemeinsam bereits bei «Polo Hofer & Die Schmetterband», «Peter, Sue und Marc», «Van Dango», «Sandee» oder «Slapstick» für das Rhythmus-Fundament sorgten, den Klavier- und Keyboardvirtuosen Berni Weber (Key, Piano, Vocals), früher bei «7tcover», «Mash»/«Bernhard», «Sandee» und «Nubya», sowie den hervorragenden Gitarristen Chris Stadler (Guitar), der früher bei «CH», «Carolin Chevin», «Reto Burrell» und «Kisha» spielte.
Trotz voller Kalender haben sie sich für unsere Fragen Zeit genommen…
Ihr steht zum Teil seit über fünfzig Jahren auf der Bühne, habt schillernde Biografien und (Schweizer) Musikgeschichte geschrieben. Was hat Euch dazu bewegt, nochmals etwas Neues anzugehen?
Ich würde sagen, es ist primär die Liebe zur Musik sowie die Freundschaft. Thomas Wild kenne ich schon viele Jahre – und gemeinsam mit Mauro Zompicchiatti hat er mich im Sommer 2021 angefragt, ob ich aktuell eine Band hätte, und ob ich gegebenenfalls Lust auf ein neues Bandprojekt hätte. Ich zögerte natürlich keine Sekunde, denn ich wusste sofort, was für ein grosses musikalisches Potential und welch grosse Erfahrung die beiden Schweizer Musikerlegenden mit in die neue Band bringen würden. Der Grundstein war gelegt. Diesmal jedoch nicht als «Schmetterband», sondern als «The Rise».
Jeder von Euch bringt Jahrzehnte an Bühnenerfahrung mit und kennt sich bestens in der Musikszene aus. Wie habt Ihr musikalisch zu einer Band zusammengefunden? Wie überwindet Ihr Schwierigkeiten?
Das verbindende Element sind die Songs. Es handelt sich um einen grossen Song-Katalog, der sich über mehrere Jahrzehnte und verschiedene Schaffensphasen erstreckt. Mit dem Album «Out of the ashes» haben wir aber auch ganz neue Songs aufgenommen und in das aktuelle Programm integriert. Im April erscheint dann auch schon das nächste und aktuellste Album «Under one sky», worauf wir uns sehr freuen.
Schwierigkeiten hatten wir bis jetzt eigentlich nie. Vielleicht mal eine Meinungsverschiedenheit, welche wir dann in Ruhe ausdiskutieren. Das funktioniert sehr gut und sorgt auch für eine interessante Frische innerhalb der Gruppe. Wir sind sehr liberal strukturiert untereinander und können auch andere Meinungen gut annehmen.
Ihr habt Euch intensiv mit Ad-Rians Fundus auseinandergesetzt. Wie habt Ihr entschieden, welche musikalischen Projekte Ihr umsetzen oder was Ihr als Grundlage nehmen wollt? Wodurch habt Ihr Euch inspirieren lassen? Sind auch Songs neu entstanden?
Ja, das aktuelle Liveprogramm setzt sich einerseits aus älteren Songs, die oft am Radio zu hören waren, zusammen, sowie aus ganz aktuellen Songs. Wir haben auch immer wieder etwas ausprobiert und arrangiert, um herauszufinden, was live am besten funktioniert, und auch am besten beim Publikum ankommt.
Habt Ihr langfristige Ziele für dieses Projekt? Gibt es bestimmte musikalische Richtungen oder Ideen, die ihr noch ausloten wollt? Lassen sich die Ideen mit Euren individuellen Zielen vereinbaren? Wo seht Ihr die gemeinsame Zukunft als Band?
Als nächstes Ziel steht nun die Veröffentlichung des neuen Albums «Under one Sky» an. Es folgen dieses Jahr einige Konzerte, bei denen wir die ganz neuen Songs präsentieren werden. Mittel- und langfristig möchten wir einfach solange weitermachen, wie es uns Spass macht, und solange man uns als Band natürlich auch weiter engagiert. 😅
Die Musikszene hat sich seit Euren Anfängen sehr verändert. Wie fühlt es sich an, nach so vielen Jahren noch immer auf der Bühne zu stehen? Hat sich das Gefühl im Verlauf der Zeit verändert? Was motiviert Euch und treibt Euch an, all die Jahre weiterzumachen?
Ja, die ganze Branche hat sich enorm verändert, leider nicht nur zum Besseren. Nach so vielen Jahren Bühnenarbeit haben wir natürlich das Glück, dass wir Vieles gesehen und erlebt haben. Das Schöne an Erfahrungen ist, dass man daran wächst, und man auch sehr viel gelassener wird. Ich glaube, jeder Musiker hat im Verlaufe seiner musikalischen Laufbahn mal Zweifel an dem, was er tut – das ist ja alles kein Spaziergang. Künstlerberufe gehören ohne Zweifel zu den härtesten Berufen. Es ist die Liebe zur Musik, die einem antreibt. Musiker wird man nicht, Musiker ist man – das ist Glück und Schicksal in einem.